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Warum Cannabis verboten wurde (Teil 1)

15.01.2013 12:11
von grow! Magazin
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cannabis

Obwohl der Konsum von Cannabis wesentlich weniger schädlich ist, als der von Alkohol, ist der offizielle Grund weswegen Cannabis  als ein „nicht verkehrsmäßiges Betäubungsmittel“ eingestuft wird der, daß die Gesundheit der Menschen geschützt werden soll.

Beschäftigt man sich mit der Geschichte des Verbots fällt auf, daß ein solcher Grund ursprünglich gar keine Rolle gespielt hat. Auffallend ist auch, das von Anfang an die Regierung der USA hinter dem Kampf gegen das Cannabis stand und heute auch noch steht. Und von Beginn an haben reiche und einflussreiche Gruppen in den USA mit Medienkampagnen, Lügen, Fälschungen, Intrigen und nicht stichhaltigen Argumenten das Ansehen von Cannabis geschädigt. Und ganz neben her … und keiner weiß es ……wurde eine hoch potente Ressource die der US Öl-Industrie nicht in den Kram paßte, diskriminiert und  ausgeschaltet. Hier der erste Teil der Geschichte.

Warum ist Cannabis eigentlich verboten worden? Teil 1: Die Anfänge der Cannabispolitik in den USA in der 30er Jahre

Bei genauerer Betrachtung der Entstehung des weltweiten Cannabis-Verbots wird deutlich erkennbar, daß die USA eine entscheidende Rolle bei der Durchsetzung und Umsetzung der Anti-Cannabis-Gesetz spielten.  Auf der dritten Opium(!)Konferenz 1925 in Genf wurde Cannabis unter Drogenkontrolle gestellt; es war vor allem das treibende Engagement des „US-Federal bureau of narcotics and dangerous drugs“ (FBNDD), daß das weltweite Ansehen von Cannabis über  Kampagnen und Gesetze bis in die Gremien der Vereinten Nationen prägte. Dabei ging es bei dem Verbot von Cannabis nicht lediglich um eine Droge, auch wirtschaftliche Interessen, Rassismus und persönlicher Ehrgeiz spielten eine wichtige Rolle. Denn daß es sich bei Cannabis ursprünglich auch unter anderem um eine wirtschaftlich bedeutsame Nutzpflanze handelt, welche der aufstrebenden Kunstfaserindustrie (auf Erdölbasis) Anfang des Jahrhunderts als Konkurrentin im Wege stand, wird meistens ignoriert.

Es gibt nicht DEN einen Grund, sondern ein Zusammenspiel mehrerer Gründe, warum Cannabis in den Gesetzestexten fast aller Länder auf einer ähnlichen Stufe wie Heroin steht. Einige dieser Gründe sind in den Intrigen und den  fadenscheinigen Argumenten der verantwortlichen Politikern in den USA der 30er Jahre zu suchen. Eine wesentliche und wichtige Person in diesem Zusammenhang  war Harry Anslinger, der fast 30 Jahre das FBNDD leitete und prägte. Die heutigen Cannabis-Gesetze gehen zum großen Teil auf sein Wirken zurück.

Musste Hanf als Konkurrent für die aufstrebenden Kunstfaser-, Papier- und Pharmaindustrien „eliminiert“ werden?

Der Konsum von Cannabis ist Europa und in den USA seit der Besiedlungen im 17. Jahrhundert bekannt und Hanf wurde wenigstens ebenso lange als Nutzpflanze für die Gewinnung von Fasern, Ölen, Papier und Medizin angebaut. Selbst George Washington tat dies 1765, angeblich um damit seine Zahnschmerzen zu behandeln. Cannabis war, ähnlich wie Opium oder Heroin, zunächst als Medizin gesellschaftlich akzeptiert und fand große Anwendung,bevor es schrittweise geächtet und verboten und aus dem großen Wirtschaftssektor vertrieben wurde….

Dem Hanf wurde.. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts eine zentrale Rolle in der amerikanischen Landwirtschaft prophezeit ( Gewinnung von Fasern, Ölen, Papier, Farben u.s.w.)  1938 wurde ein Hanfmähdrescher in Fachzeitschriften vorgestellt, der die teuere Erntearbeit enorm erleichtert und verbilligt hätte. Die wirtschaftlichen Prognosen für die sich nun ergebenen Möglichkeiten zum Massenanbau von Hanf sahen überaus günstig aus, da Faserhanf sehr vielseitig nutzbar und der Anbau sehr effektiv ist.

Durch diese technische Entwicklung bekamen die großen Holz-, Papier, und Zeitungsunternehmen wie die Hearst Paper manufacturing Division oder Kimberly Clark plötzlich ernstzunehmende Konkurrenz, denn Papier aus Hanf, das bis 1883 noch ca. 80% Marktanteile besaß, ist qualitativ hochwertiger und wäre durch den technischen Fortschritt wesentlich günstiger in der Herstellung. Der an Waldbestände gebundenen Papierindustrie drohten große Verluste.

In dieser Zeit patentierte der Chemie- und Sprengstoffhersteller Du Pont sowohl sein Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern und Plastik aus Öl, als auch das Sulfat/Sulfitverfahren zur Papierherstellung aus Holzzellmasse.

….DuPont kontrollierte 1902 ca. zwei Drittel der industriellen Sprengstoffproduktion und deckte 40% des Munitionsbedarfs der Alliierten im ersten Weltkrieg; und bisher wurde TNT und Dynamit aus Hanfwerk hergestellt. Durch die Beherrschung des Sprengstoffmarktes und die führende Stellung in der Kunstfaserforschung ergab sich eine Chance zur weiteren Monopolisierung, denn mit Hilfe der neuen Patente konnte DuPont nun unabhängig von Zulieferern und Hanf-Kleinbauern die Herstellung von Kunstfasern (aus Öl) kontrollieren. Hanf ist genau in diesen Bereichen ein qualitativ hochwertiger Konkurrent für Kunststoff und Plastik. Es lag also absolut im Interesse der Plastik/Ölindustrie, daß Hanf verboten wurde. Große und einflußreiche Industrieunternehmen wie der Chemie-Großkonzern DuPont hatten ein großes Interesse an dieser Ächtung und setzten sich direkt und indirekt für ein Verbot der Pflanze ein.

Andrew Mellon, Angehöriger der damals hinter DuPont zweitreichsten Bankier- und Unternehmerfamilie Amerikas war über die „Mellon Bank of Pittsburgh“, damals die sechstgrößte Bank der USA, wichtigster Geldgeber DuPonts. In seiner Funktion als Finanzminister im Kabinett Präsident Herbert Hoovers ernannte er den zukünftigen Mann seiner Nichte, Harry J. Anslinger, zum Leiter der neuorganisierten staatlichen Rauschgift- und Drogenbehörde FBNDD.

Ob dasein reiner Zufall war oder nicht, es bewirkte jedenfalls, daß von nun an mit staatlichen Mitteln massiv gegen Cannabis vorgegangen wurde, wie es auch im DuPont-Aktionärsbericht von 1937 angesprochen wurde: „Wir fordern radikale Einschnitte bei der Steuergesetzgebung der Regierung. Sie könnte in ein Instrument verwandelt werden, die Akzeptanz neuer Ideen des industriellen und sozialen Wiederaufbaus zu beschleunigen“. Mit diesen „neuen Ideen des industriellen Wiederaufbaus“ waren die bereits erwähnten Kunstfasern aus Erdöl  gemeint. Der Hanf störte da nur.

Die Forderungen DuPonts wurden von der Politik in ein Steuergesetz gegossen. Der Handel mit Marihuana wurde ab 1937 mit 1 Dollar pro Unze, bzw. mit 100 Dollar, wenn der Händler nicht registriert war, besteuert. Die Strafspanne bei Nichtbeachtung ging von 2000$ Geldstrafe bis fünf Jahre Haft.

Diese Steuer vertrieb kleine landwirtschaftliche Betriebe aus dem Hanfanbaugeschäft, die bisher einen großen Teil der Gesamtproduktion von Faserhanf ausmachten. Auch Ärzte nahmen wegen der erforderlichen komplizierten Buchführung immer mehr Abstand davon, Cannabis zu verschreiben, was den Weg für neue, synthetische Medikamente ebnete, die nicht in jedem Garten anbaubar sind.

Der Gesetzesvorschlag wurde clevererweise direkt im Haushaltsausschuß des Kongresses eingebracht, so daß andere zuständige Ausschüsse wie die für Nahrung und Rauschgift, Landwirtschaft, Textil und Handel umgangen wurden. Der Haushaltsausschuß behandelt Gesetzentwürfe direkt im Plenum, ohne daß diese vorher in anderen Ausschüssen debattiert werden mussten.

Welche Argumente gab es für und gegen das „Marihuana tax act“?

Das „Marihuana tax act“ wurde zwischen 1935 und 1937 in geschlossenen Sitzungen des US -Finanzministeriums entworfen. Im Vorfeld startete das FBNDD einen wahren Kreuzzug gegen Cannabis, und es wurden landesweit Bücher wie „Assassin of youth“ (Meuchelmörder der Jugend) oder Filme wie der von Anslinger in Auftrag gegebene „Reefer Madness“ (Der Wahnsinn des Jointrauchens) verbreitet, die wahre Horror-Szenarien beinhalteten und als Warnung vor Tod und Verderben durch Marihuana gedacht waren.

Als der Gesetzentwurf vorgelegt und debattiert wurde, gab es keine wissenschaftliche Erkenntnisse, die gegen Cannabis vorgebracht wurden, sondern lediglich ein Reihe von Vorurteilen, die größtenteils aus der Klatsch Presse entnommen wurden.

So wurde während einer Anhörung im Steuerausschuß von Harry Ainslinger u. a. folgende Argumente für das Steuergesetz vorgebracht:

  • Marihuana ist die gewalterzeugenste Droge der Menschheit…. von Hanf war nicht die Rede…
  • Die Wirkung von Marihuana ist tödlich.
  • Opium hat gute Eigenschaften wie Dr. Jekyll und schlechte wie Mr. Hyde. Die neue Droge Marihuana entspricht ganz und gar dem Monster Hyde, sie richtet unermeßlichen Schaden an.
  • Sie wirkt auf Individuen unterschiedlich. Manche verlieren völlig das Gefühl für Zeit oder für Werte. Sie haben das Gefühl von physischer Kraft und Stärke. Andere werden tobsüchtig,…und können in diesem Zustand sogar Verbrechen begehen. Manche lachen hemmungslos.

 

Diese unbewiesenen, absurden und populistischen Behauptungen überzeugten den Kongreß offensichtlich, obwohl sich in den Anhörungen auch geladene Sachverständige wie der Arzt und Rechtsanwalt Dr. William C. Woodward als Stellvertreter des Amerikanischen Ärzteverbandes, welcher während der zweijährigen Beratungen über das Gesetz nicht zu Rate gezogen wurde, vehement gegen das Gesetz aussprachen. Woodward wies u. a. deutlich auf die Verschleierung des Tatbestandes durch die Benutzung des mexikanischen Slangwortes „Marihuana“ anstatt des wissenschaftlichen Terminus „Cannabis“ hin. Er kritisierte auch die Presse, die ebenfalls durch die permanente Benutzung des Wortes „Marihuana“ von dem Industriestoff und Heilmittel Hanf ablenkte.

Dieses war ein wichtiger Hinweis, denn um solche und andere Thesen wie die, daß rund 50 Prozent aller Schwerverbrechen auf marihuanakonsumierende Ausländer zurückzuführen seien, zu belegen, zitierte Anslinger hauptsächlich Zeitungsberichte aus der sog.  „Yellow Press“( Boulevardpresse) und zimmerte seine sogenannte „Blutakte“ daraus zusammen.

Wie auch in späteren Jahren wurde Cannabis-Verbot benutzt, um bestimmte Gesellschaftsgruppen zu diskreditieren und um gegen sie vorgehen zu können. In den 50er, 60er und 70er Jahren waren es rebellierende, nicht in das Bild des „American way of life“ passende Jugendkulturen, gegen die man über die Marihuana-Gesetze eine Handhabe hatte. In den 20er und 30er Jahren waren es die auf den amerikanischen Arbeitsmarkt einfallenden „potrauchenden Mexikaner“ und farbige Jazz-Musiker, gegen die man sich mit bösen Vorurteilen zu wehren versuchte. Permanent wurde eine Beziehung zwischen Kriminalität, Mexikanern, bzw. Schwarzen und dem ominösen „Marihunana“ hergestellt und von der amerikanischen Boulevardpresse breitgetreten.

Dabei trat besonders die Zeitungskette des bereits erwähnten Zeitungsmoguls Randolph Hearst (US amerikanische Kollege von Axel Springer) hervor, der daran ein tiefergehendes ökonomisches Interesse hatte. Es war vor allem seine landesweit operierende Zeitungskette, die für die „Beweise“ Anslingers sorgten. Sie führte zwischen 1916 und 1937 eine regelrechte Hetzkampagne gegen Cannabis durch, aber selbst Zeitungen wie die New York Times, berichteten in dieser Zeit häufig über Vergewaltigungen und Autounfälle im Zusammenhang mit Marihuana. Diese Berichte sorgten für ein absolut negatives und einseitiges Image des Begriffs Marihuana.

Außer mit diesen Horrormeldungen, die Anslinger bei kritischen Nachfragen als Argumente anführte, war die Anti-Cannabispolitik, als Anti-Marihuana-Politik verkleidet nicht zu rechtfertigen.

Die Fakten der Berichte aus dieser „Blutakte“ Anslingers, die er zusammen mit seinen gesamten Unterlagen der Bibliothek von Cleveland überließ, wurden Jahre später wissenschaftlich ausgewertet, und keiner der Berichte wurde für echt gehalten.

Neben der Ärzteschaft gab es weitere Stimmen gegen das Gesetz, so aus der Hanffaser-, Schmieröl-, Hanfsamen- und Farbenindustrie, in deren Augen es keinen Sinn ergab, gegen die Verarbeitung und Produktion dieser Pflanze mit einer derartig rigide Steuer vorzugehen. Doch sie hatten gegen die Vehemenz, mit der das FBNDD das Gesetz durchdrückte und die Tatsache, daß Cannabis bereits eine internationale Ächtung erfahren hatte, keine Chance. Abgesehen davon gab es zu dieser Zeit keinerlei wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse über die Folgen des Cannabis-Konsums, die die Marihuana-Steuer hätten rechtfertigen können. Mehrere Studien dieser Zeit wie der Bericht der „Indischen Hanfdrogen-Kommission“ oder die Studie der „Siler-Kommission“ konnten keine Schäden beim Rauchen von Cannabis feststellten und sogar der stellvertretende Leiter der amerikanischen Gesundheitsbehörde Walter Treadway beschrieb noch 1937 vor dem Cannabis-Untersuchungsausschuß des Völkerbundes Marihuana als „gewohnheitsbildend genau wie Zucker und Kaffee“. Als dann das Gesetz im Plenum des Kongresses zur Beratung und Abstimmung vorlag, kam aus dem Publikum lediglich die Frage, ob der Amerikanische Ärzteverband (AMA) konsultiert wurde. Dieses wurde von dem Abgeordneten Vinson bestätigt. Er behauptete: „Dr. Wharton (fehlerhafte Aussprache für Woodward) und die AMA stimmen vollkommen mit uns überein“. Das war eine Lüge!  So wurde das Gesetz verabschiedet und zog eine bis heute andauerndes Verbot von Cannabis nach sich.

Anslinger und die Folgen seiner Politik

Sicherlich ist es falsch, eine einzige Person für das Verbot von Cannabis verantwortlich zu machen, denn diese Art der Politk ist bis heute in den „demokratischen“ westlichen Ländern  normal. Die Medien machen Stimmung und die Politiker beschließen „demokratisch“. Das „Marihuana Steuer Gesetz“  und die entsprechende „Öffentlichkeitsarbeit“ des FBNDD, wofür sich Harry Anslinger wie kein weiterer mit voller Leidenschaft einsetzte, hatte weitreichende Folgen.

Anslinger blieb fast 30 Jahre lang an der Spitze des FBNDD und etablierte mit seiner dubiosen Cannabis-Politik eine Drogenbürokratie, die nach dem Ende der Alkohol-Prohibition 1933 kurz vor dem Ende stand.

 

Da er seine „unseriösen“ Argumente gegen Cannabis nicht ewig vertreten konnte, durchlebten seine Ansichten zu Marihuana über die Jahre einige obskure Wendungen:

Behauptete er 1937 noch, Marihuana mache gewalttätig, so war er 1948 der Meinung, Marihuana könnte von Kommunisten dazu benutzt werden, die amerikanische Kampfmoral zu schwächen, da es nahezu pazifistische Wirkungen habe.

1951 rechtfertigte er den „Boggs-act“ zur amerikaweit einheitlichen Straffestlegung und weiteren Etablierung des Cannabis-Verbots mit der These, Cannabis führe zwangsläufig zum Konsum härteren Drogen. Eine These, die auch heute noch in vielen Köpfen steckt und immer wieder gegen Cannabis vorgebracht wird.

Anslinger hatte begründete Angst vor ihm widersprechenden Erkenntnissen, deshalb behinderte er jahrelang jegliche Forschungen auf dem Cannabis-Gebiet. In New York wurde eine immerhin sechsjährige Untersuchung des Cannabis-Konsums in bestimmen Stadtteilen durchgeführt. Benannt nach dem damaligen Bürgermeister LaGuardia, widerlegte diese, ohne Anslingers Genehmigung durchgeführte Studie Anslingers Behauptung, Marihuana mache gewalttätig. Daraufhin erklärte Anslinger, die verantwortlichen Ärzte würden im Gefängnis landen, sollten sie je wieder ohne seine persönliche Genehmigung Experimente mit oder Forschungsarbeiten über Marihuana durchführen. Trotz dieser Widersprüche und Irrationalitäten stimmte der Kongreß für die Beibehaltung des Marihuana-Gesetze.

Der starke Einfluß der USA als stärkster Geldgeber der Vereinten Nationen führte schließlich dazu, daß sich die harte amerikanische Linie das FBNDD in der internationalen Staatengemeinschaft durchsetzte. Harry Anslinger war 1947 Vorsitzender der UN-Drogenkommission. In dieser Funktion erreichte er beispielsweise, daß die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1954 beschloß, Hanf und seine Derivate hätten keinerlei therapeutischen Wert14. 1961 wurde Cannabis mit der „Single convention of narcotic drugs“ Morphin und ähnlichen Substanzen gleichgesetzt und so wurden Fakten geschaffen, die nur sehr schwierig wieder rückgängig zumachen sind, selbst wenn es den Länder gäbe, die dieses anstrebten. Denn was einmal verboten ist, hat für immer den Anschein von Verbrechen.

Zwar entspannte sich die amerikanische Gesetzeslage nach Anslingers Amtsabtritt 1962 wieder leicht, so wurde davon abgesehen, jeden Erstkonsumenten sofort hart zu bestrafen, doch das Cannabis verboten ist, hat sich trotz aktueller Lockerungen „verewigt“. Dazu ein Zitat von Harry Anslinger: „Wer nun noch in den USA Marihuana legalisieren will, verstößt gegen internationale Übereinkommen. Nun kann mir niemand mehr innenpolitisch kommen. Außerdem haben wir international unseren Standpunkt durchsetzen können, was eine Bestätigung des Ansehens der USA ist“.

Am Beispiel der frühen amerikanischen Cannabispolitik, kann man erkennen, wie stark Drogenpolitik von Heuchelei, Irrationalitäten und von Unwissenheit geprägt ist. Vordergründig scheint es, als gehe es um den Schutz der Gesellschaft, doch im Hintergrund werden ganz andere Interessen durchgeboxt.

In Teil 2: Welche Rolle spielt die UNO beim Verbot von Cannabis?

Gerrit Wiebe, Ottmar Lattorf

 

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