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Guerilla Grow: East Germany

08.11.2017 15:17
von grow! Magazin
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guerilla

Guerilla Grow an der tschechischen Grenze

Vor Kurzem erreichte uns ein dicker Briefumschlag ohne Absender mit einer Grow-Story und vielen schönen Pflanzen-Fotos. Fbernd (so das Pseudonym des Growers aus Ostdeutschland) möchte euch und uns auf diese Weise über sein Outdoor-Abenteuer berichten, das er gemeinsam mit einem Freund erlebte. Aber lest und seht selbst, was FBernd zu sagen hat...

Es war im März 2016. Dank eines Freundes, wir nennen ihn MR. HAZE, bekamen wir, bedingt durch seine Montagetätigkeit in Amsterdam, ein Päckchen "Royal Queen Seeds" der Sorte "Fruit Spirit“ geschenkt. Da ich im Jahr 2001 schon erfolgreich einen Indooranbau mit 50 Pflanzen mitgestalten konnte, wurde nicht lang gewartet: Die drei Nicen wurden zum Keimen gebracht und auf einen Meter Höhe gezogen.

Ich hatte hiermit eine Plattform geschaffen, mit der wir sehr schöne Ableger produzieren konnten. Der Sommer 2016 rückte heran und Platz war in meiner Wohnung hinter dem Schrank bloß bedingt verfügbar. Ich weihte einen weiteren Freund in mein Vorhaben ein – und siehe da, die Böschung seines Elternhauses diente samt Terrasse bis zum 20. Oktober als perfekter Standort für unsere mittlerweile sieben Schützlinge. Seine Oma war Gehilfe in Sachen Schneckenkorn und Verpflegung der immer größer wuchernden, von uns stolz betrachteten Pflanzen.

Doch wie immer, wie könnte es auch anders sein, schlich sich in unseren Plan ein unbedachter „Bug‟ ein. In diesem Jahr feierte meines Freundes Mutter ihren runden Geburtstag, und als Location diente natürlich die ausgewählte Terrasse als Zeltaufbau. Erst zwei Tage zuvor gingen unsere „Mädchen“ in die Blüte über, und so war im Umkreis von mehreren Metern ein betörender, stark süßer Geruch vernehmbar. Die Frage war, wohin mit den inzwischen 1,5 Meter und über zwei Meter großen Blickfängen?

 

 


Galerie: Fbernds Blickfänger


Kurzerhand sprach mein Mitgärtner seinen Vater an, doch bitte eine Lösung unseres Problems zu finden, und diese kam auch in folgender Form: Der Vater war im Besitz mehrerer Transporter, welche wir vor dem Haus der Feierlichkeit nun einfach als Versteck nutzten. Die Hauptcolas am Innendach des Transporters jämmerlichst gebogen (ca. 50 cm der Toppen), schließen wir alle „gefährdeten‟ Objekte ein. Gleich zwei Meter nebenan wurde ordentlich gefeiert und getanzt. Niemand hatte auch nur das Geringste mitbekommen. Natürlich war der Outdoorplatz nun dank des starken Geruchs gestrichen worden – und das fünf Wochen vor der offiziellen Ernte.

Nach reiflicher Überlegung schafften wir in einer Nacht- und Nebelaktion, nach einer weiteren letzten Woche outdoor im Regen, die völlig durchnässten Pflanzen in das Badezimmer meiner Wohnung, und zwar mit dem Transporter. Während dieser kilometerlangen Fahrt schossen Adrenalin und Glückshormone im Überfluss durch unsere Körper, und voller Erleichterung klatschen wir ab, als alle „Mädchen‟ erfolgreich ihr neues Zuhause wohlbehütet bezogen hatten. In der vorhergehenden Woche waren 1980 Watt Lichtenergie in Form von LED und Natriumdampf organisiert worden und auch zwei Ventilatoren in Säulenform. Die Badfenster haben wir mit Folie blickdicht gemacht.

Vier Tage dauerte es, die Pflanzen trocken zu bekommen. Schimmel wollte uns schon in die Verzweifelung treiben, doch ich konnte die Pflanzen durch Wegschneiden der prekären Stellen noch rechtzeitig retten. Fünf weitere Blütewochen mit zwei Ventilatoren und insgesamt acht Leuchtmitteln gaben den Damen den letzten Schliff und heraus kamen zwischen 700 und 800 Gramm Trockengewicht mittelbester Qualität; zudem zwei Gramm Charas und zehn Gramm Ice-O-Lator-Hasch.

Da ich in der Blütephase meine Badewanne als Standort freigeben musste, hatte ich nur noch eine Toilette und ein Waschbecken auf einem Quadratmeter freien Platzes. Ich ging jeden Tag woanders duschen. Beim Toilettengang hätte ich mir bloß ein Paper mitnehmen müssen und im Sitzen einen der vor mir in höchster Blüte befindlichen Triebe einwickeln können. Der ganze Grow ist eine gelungene Sache, ein Dank geht an meinem Mitgärtner und an euch als Wissenserweiterung.

Folgende Produkte kamen zum Einsatz: Die HESI-TNT-Dünger-Serie, HESI Phosphor, HESI Kalium, Blüten-Booster, Melasse, Mikro-Organismen, 2 x 400 Watt NDF, 1 x 600 Watt NDF, 4 x 120 Watt LED Panel, sowie 2 Zusatz LEDs á 40 Watt.

 

Fbernd

 

Dieser Artikel stammt aus der grow Ausgabe 3-2017. Wir veröffentlichen hier aus jeder neuen Ausgabe unseres Print-Magazins vier vollständige Artikel - erst als Snippets, acht Wochen später als vollständige Texte, gratis für alle. Falls du diese Ausgabe nachbestellen möchtest, schau doch mal in unseren Shop. Alternativ findest du die Ausgabe auch als ePaper zum bequemen Lesen auf deinem Smartphone, PC oder Tablet. 
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