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Harrys Umschulung zum EU-Grower - Grasanbau für kanadische Migranten

27.09.2022 10:43
von grow! Magazin
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Growing

Meine Besuch im Guerilla-Grower-Underground führt mich diesmal zu Harry. Harry kommt eigentlich aus Kanada und hat dort sein Handwerk zu Anfang des Jahrtausends gelernt. Auch nach seiner Umsiedlung nach Deutschland versorgt er sich selbst mit heimlich ergärtnerten Blüten – musste sich aber angesichts der hiesigen Strompreise sowie anderer, kleinerer Unterschiede in Sachen Indoor-Growkultur ein wenig an europäische Gegebenheiten anpassen, wie sich im Laufe meines Besuch herausstellen sollte.

Ein erster Blick auf Harrys Untermieterinnen offenbart nichts Ungewöhnliches. Ich sehe eine rechteckige Box (80 x 120 cm) mit 16 Hanfdamen, die kurz vor der Ernte stehen.

Mich strahlen fünf LED-Leuchtmittel des Marktführers an, die insgesamt 300 Watt Leistung haben. Bevor wir uns dem Innenleben der Box widmen, bietet mir Harry eine „Purple Peyote“-Blüte der letzten Ernte an. Das Indica-lastige Leckerchen steht offensichtlich auch diesmal im Zelt und betört mich mit einem erdig-fruchtigen Aroma, das gleich nach den ersten Zügen Finger- und Zehenspitzen zum Kribbeln bringt.

Harry: „Ich kann ja mal von Anfang an erzählen. Als ich vor ein paar Jahren aus Kanada nach Deutschland gezogen bin, war ich erst einmal überrascht, wie weit die Growkultur hier schon gediehen ist. Versteht mich nicht falsch, aber in Kanada ist Deutschland in der Richtung echt ein weißer Fleck auf der Landkarte. Mir wurde erst klar, dass ihr hier seit den 1990er Jahren schon eine Homegrowing-Kultur entwickelt habt, die sich aber viel bedeckter halten muss als bei uns.

Nachdem ich kapiert hatte, dass die Growshops mindestens so gut bestückt sind wie bei uns, musste ich lernen, dass die Uhren hier trotzdem ein wenig anders ticken. Vor allen Dingen die Strompreise haben mich umgehauen. So kaufen sich bei uns selbst die kleinsten Grower eine 1000-Watt-Lampe. Während man hier auch bei der Selbstversorgung viel mehr Wert auf Energie- sowie Kosteneffizienz legt. Vor sechs Jahren musste mich der Verkäufer im Growshop fast eine Stunde davon überzeugen, eine 600-Watt-Lampe statt der von mir favorisierten 1000-Watt-Version zu kaufen. Nach der ersten Ernte und der ersten Stromrechnung war ich ihm doppelt dankbar und hatte gelernt, dass die Indoor-Uhren nicht nur bei der Beleuchtung in Übersee anders ticken“ (siehe Kasten)“.

Harry hat jetzt gelernt, dass, ähnlich wie bei Autos, Softdrinks oder Burgern, auch unsere Grows insgesamt etwa kleiner dimensioniert sind und sich eine Vorab-Kalkulation des erwarteten Ertrags und der Stromkosten auch lohnt, wenn man das Weed „nur“ selbst rauchen will. Schließlich macht es als Kiffer schon einen Unterschied, ob ein Gramm aus der Box 1,50 oder 4 Euro kostet.

 

Ãœbersee-Klone vs. Saatgut aus Europa

„Als ich neu hier war, habe ich meine Damen immer aus Hanfsamen gezüchtet. Da ist Europa viel weiter als wir, weil es in Kanada und den USA erst seit wenigen Jahren professionelle Breeder geben darf. Das war anfangs zwar geil, ist mir auf Dauer aber auch zu teuer. So habe ich mir eine vegetative Kammer zugelegt, wo ich immer zwei bis drei Mutterpflanzen stehen habe. Ich probiere so einmal im Jahr eine neue Sorte aus und tausche sie gegen eine, die ich schon eine Weile anbaue. Dann habe ich immer einen Mix aus einer stabilen Basis und ein wenig Abwechselung.

Für den aktuellen Durchgang habe ich 18, ungefähr zehn Zentimeter große, gut bewurzelte Stecklinge großgezogen, die ich direkt in die 7,5-Liter-Töpfe aus Recycle-Material umgetopft habe. Die standen bei 18 Stunden Beleuchtung zwei Wochen in der Vegi-Kammer, bevor ich alle unter die LED mit Blütespektrum in meine kleine Box gestellt habe. Dabei handelte es sich sechs „Purple Peyote“, sechs „Pineapple Chunk“ und sechs „Blueberry OG“. Während ich die „Blueberry OG“ und die „Pinapple Chunk“ schon kannte, habe ich mich über die „Purple Peyote“ aufgrund der vielen guten Reviews und der extrem Purple-farbenen Buds besonders gefreut. Vorab muss ich noch sagen, dass eben jenes Peyote Purple ja angeblich Indica-lastig sein soll. Aber bei mir haben sowohl Aroma als auch das Wuchsbild eher an eine Sativa erinnert. Das einzige Indica-mäßige an meiner „Purple Peyote“ war, dass sie beim letzten Durchgang noch schneller fertig war als ihre fast ebenso schnellen, Sativa-lastigen Mitbewohnerinnen.“

Harrys Worte werden durch den stark körperlichen Effekt, den die lila Kaktee auf mich hat, eindeutig untermauert – das Zeug ist Indica-lastig, keine Frage. Harry nutzt die Störung seiner Hanfdamen gleich, um sie mit mehr als nur dem Nötigsten zu versorgen. Darüber will ich ein wenig mehr wissen.

 

Growing als pure Entspannung

Harry: „Ich gieße im Schnitt alle zwei bis drei Tage. Ich kümmere mich gerne um meine Aufzucht, und beim Versorgen sehe ich auch gleich, ob es den Mädels gut geht. Deshalb habe ich mir auch nie Gedanken über eine automatisierte Bewässerung gemacht. Ich verstehe auch gar nicht, wieso manche ihr Hobby automatisieren wollen – ist ja das Gleiche wie die ganzen Mountainbiker mit Motor. So lernt man nicht fahren.

Außerdem entferne ich gelbe oder braune Blätter gerne und stütze Äste mit Begeisterung, bevor sie knicken. Ich arbeite ja den ganzen Tag, und die Pflege der Plants ist für mich pure Entspannung. So wie andere ihr Aquarium haben, widme ich mich meinem Hanfdamen. Zu Feierabend ist das allemal besser, als zu zocken oder zu glotzen.“

Ich erblicke die flexiblen Töpfe mit braunem Medium und möchte von Harry wissen, ob er grundsätzlich Kokossubstrat oder Erde bevorzugt?

„Mal so, mal so. In diesem Durchgang habe ich auf fertige Erde aus dem Growshop zurückgegriffen. Zum Düngen benutze ich einen Zwei-Komponenten-Dünger, Wurzel- und Blühstimulator und zum Ende hin ein Mittelchen zum Ausspülen und Ausreifen. Das Übliche halt, was man auch bei euch immer wieder liest, aber alles von einem Hersteller, damit es auch zusammenpasst. Selbstredend gebe ich, so wie heute, in den letzten Tagen nur noch klares Wasser, so dass der verbleibende Dünger vollständig aus dem Substrat aufgebraucht wird. Am Anfang habe ich auch auf eine Kontrolle von pH und EC-Wert verzichtet, weil der pH-Wert meines Wassers in Kanada mit 6,0 optimal war. Ich dachte nicht, dass ein leicht falscher pH-Wert von 6,6 bei meinem hiesigen Leitungswasser einen so krassen Einfluss auf das Ergebnis haben kann.

Den EC-Wert messen wir Kanadier anders (Parts per Million/ ppm statt microSiemens) und das war mir alles zu kompliziert, als ich meine erste Box in Europa aufgestellt habe. Nach der schlechtesten Ernte meines Lebens sollte sich das schnell ändern.

Seitdem kontrolliere ich beide Werte und weiß außerdem, wie man ppm in MicroSiemens umrechnet. Und weil mir das dann so viel Spaß gemacht hat, habe ich mir eine Osmoseanlage zugelegt. So kriegen meine Liebsten nur weiches Wasser. Ich dünge auch nicht so stark, fange in der zweiten Woche mit einem EC-Wert von 1,2 mS (microSiemens) an und dünge nur bei jedem zweiten Gießen. In der Hauptblüte gebe ich dann durchschnittlich 1,8 mS. Je nach Strain und Bedarf sind das auch mal 1,6 oder 2,0 mS. Der pH-Wert liegt anfangs bei 6,0, gegen Blüteende gehe ich auf 5,8 runter, gespült wird mit 5,5. Die Erde kaufe ich übrigens jedesmal neu, weil mir das Recyceln bei einem Verbrauch von 100l/Erde pro Durchgang zu aufwändig ist. Die Pflanzen im Garten freuen sich auch über die nährstoffreiche Erde eines Indoor-Grows – und ich spare viele Stunden. Als ich in Kanada noch mit größeren Projekten betraut war, haben wir die Erde natürlich sterilisiert, wieder mit Nährstoffen angereichert und so recycelt.

Auf der Jagd nach Ungeziefer

Bei genauem Hinsehen entdecke ich kleine gelbe Furchen auf den Blättern, die aber ansonsten sehr gesund aussehen. Deshalb möchte ich mehr über Harrys Taktik gegen Ungeziefer erfahren.

Harry: „Siehst du etwa, dass die zu Anfang der Blüte ein paar Spinnentiere zu Gast hatten? Chapeau, Günni, ich dachte ich hätte mithilfe meiner Befall-Maßnahmen bereits alle Spuren beseitigt. Ich habe leider auf den Mutterpflanzen vor zwei Monaten Spinnmilben entdeckt und gehe davon aus, dass sie mindestens schon zehn Wochen in der Hütte waren. Also habe ich Spruzit, ein natürliches Insektizid aus Chrysanthemen, gesprüht. Das ist zwar auch toxisch, baut sich aber noch wenigen Tagen komplett ab. Bis zur Blütenbildung gab es dann noch alle drei Tage eine Portion Neem-Öl zur Prophylaxe. Außerdem stelle ich einen Luftbefeuchter in die Box und erhöhe die Luftfeuchtigkeit ein paar Tage. Die Jungpflanzen kommen in ein Gewächshaus mit geschlossenen Deckeln. Spinnmilben mögen trockene Luft, feuchte behagt ihnen nicht so sehr. Aber auch das reicht nicht immer, am besten ist Sauberkeit und Ordnung, dann passiert so etwas nicht. Doch die Ernte wird, wie du siehst, aufgrund der rechtzeitig eingeleiteten Maßnahmen auch trotz der Spinnmilben in Woche eins sehr ordentlich.“

 

„Gramm pro Watt“ müsste eigentlich „Gramm pro Watt pro Tag“ heißen ...

Harrys Pflanzen sehen kurz vor der Ernte kerngesund aus, die Topbuds sind extrem fett, weil der kanadisch-deutsche Hobbygärtner in den ersten zwei Wochen die unteren Triebe ausgegeizt hat. In Übersee heißt dieser Vorgang „Underbrush“, weil er beschreibt, wie untere Triebe zugunsten der Topbuds „weggebürstet“ werden. So steigt der Gesamtertrag und der Trim macht viel weniger Arbeit, weil es keine Popcornbuds (kleine Blüten aus dem unteren Pflanzendrittel) gibt.

Ich vermute sogar, dass Harry die magische 1g/Watt Grenze bei diesem Durchgang mal locker geknackt hat. Auf meine Frage, wie viel Gramm pro Watt er denn hier so erwartet, bekomme ich von ihm zu hören:

„Eigentlich egal, so haben wir in Kanada nie gerechnet. Ihr Deutschen müsst eben alles normieren. Hauptsache für mich ist, dass es bis zur nächsten Ernte reicht. Selbst wenn es nur 80 Gramm werden, ist das okay. Aber wie es aussieht, werden das so um die 330 Gramm. Die letzte Ernte hatte ich genau 372 Gramm, aber meine “Lemon Skittles“ standen ja auch 80 Tage und waren extrem fett. Ich denke, diesmal wird es ein bisschen weniger, weil alle drei Strains nach 60 bis 65 Tagen fertig sind. Deshalb müsste man die Gramm-pro-Watt-Formel auch in Gramm pro Watt pro Tag ändern, um wirklich etwas über die tatsächliche Effizienz auszusagen (Anm. d. Autors: Stimmt, Harry, da sollten sich so einige Grower mal ihre Gedanken machen). Aber ich denke, alle drei Strains werden nach der Ernte knapp mehr als 100 Gramm einbringen, womit ich eure komische Rechnung wohl erfülle – auch wenn ich nix davon halte.“

Nach der Ernte hängt Harry die beschnittenen Pflanzen kopfüber auf und wartet, bis die Stiele beim Biegen knacken. Dann stellt Harry sofort wieder neue Pflanzen nach und trocknet die fertigen Buds in einer halboffenen Tupperbox weiter, bis das Weed so trocken ist, wie wir es jetzt rauchen. Erst dann wird es eingetütet.

 

Kanadische Grower bauen günstiger an

Jetzt haben wir eine Menge über Effizienz, Ertrag und Energie geredet. Deshalb möchte ich von Harry wissen, wie hoch die Betriebskosten für seine 300-Watt-LED denn wirklich sind?

„Die Box kostet mich ein wenig mehr als 50 Euro Strom im Monat. Dünger, Wasser und Stecklinge machen nochmal 50 Euro pro Durchgang aus. Zusammen kostet mich ein Durchgang, für den ich in Kanada 50 Euro investiert habe, hier knappe 100 Euro. Dafür ernte ich so alle zehn Wochen 300 bis 400 Gramm. Somit zahle ich fürs Gramm Weed also ein bis zwei Euro. Dazu kommen nochmal 60 bis 70 Arbeitsstunden (1 Stunde/Tag). Rechnet man die Arbeitszeit mit ein, käme ich ungefähr auf einen Preis von 4 bis 5 Euro, der in unserer Gegend auf dem Schwarzmarkt im Großhandel aufgerufen wird. Zum Vergleich: Als ich noch dort angebaut habe, waren die Produktionskosten und Schwarzmarktpreise in Kanada um ein Drittel günstiger.“

Harry meint, es sei Zeit, die Ladys schlafen zu schicken und beschließt, noch einen Abschiedsdübel zu rollen, während ich meine Fotos von seinen müden Hanfdamen schieße.

Als das Licht dann mitten in der Fotosession ausgeht, bleiben mir noch ein Zug „Blueberry OG“ und meine Vorfreude auf den Erntedank-Besuch bei Harry. Der wird angesichts der bald zu erwartenden Ernte nicht lange auf sich warten lassen. Nach einem ordentlichen Zug am Blaubeere-Spliff, einem weiteren Joint und ein paar kanadischen Cannabis-Anekdoten verabschiede ich mich von Harry und begebe mich Richtung Bahnhof. Von da aus geht es CO2-neutral und schön tiefenentspannt quer durch die Republik zurück in die Hauptstadt.

Euer Günni

Growing: Übersee vs. Europa – Die wichtigsten Unterschiede

Noch heute sind sich Cannabis-Pioniere nicht ganz einig, wo der Anbau von Cannabis unter Kunstlicht seinen Ursprung hat. Die Indoor-Kultur hatte in späten 1970er mit den USA, hier insbesondere Kaliforniern, und den Niederlanden gleich zwei Kinderstuben.

In den späten 1970er und frühen 80er Jahren trafen sich die ersten Breeder wie Neville Schoenmakers, Dave Wasson (aka Sam Skunkman), R.C. Clarke, Ben Dronkers und ein paar andere Vordenker in Amsterdam, um von dort aus die Grundlage für all die Strains zu schaffen, an der sich Cannabis-Patienten und recreational User heute weltweit erfreuen.

Weil die Hauptakteure mit Ausnahme des Australiers Schoenmakers allesamt aus den Niederlanden oder den USA stammten, entwickelten sich in beiden Ländern die ersten Gehversuche, potente Pflanzen unter Kunstlicht anzubauen, fast parallel. War es in den Niederlanden damals noch fast legal, auch im großen Stil Cannabis anzubauen, drohten selbst in liberalen Bundesstaaten der USA zu diesem Zeitpunkt noch drakonische Strafen für den Anbau von Cannabis. Während in den Vereinigten Staaten der Siegeszug der Weed-Kultur in Kalifornien mit dem ersten Gesetz zu „medizinischem Cannabis“ seinen Anfang nahm, fingen niederländische Großhändler an, Equipment und Wissen ins benachbarte Ausland zu exportieren. Doch aufgrund von Gesetzen, Strompreisen, klimatischen Bedingen sowie einigen anderen Faktoren haben sich die europäische und die US-amerikanische Indoor-Kultur unterschiedlich entwickelt:

Einstiges Samenverbot treibt skurrile Blüten

In den meisten EU-Ländern sind Samen legal, wo sie es nicht sind, sie sie aufgrund des Schengen-Abkommens einfach zu bekommen. Deshalb obliegt die Entwicklung neuer Sorten seit 30 Jahren professionellen Samenbanken, die mittlerweile meistens in Spanien breeden. In den USA stammen die meisten Sorten von illegalen, privaten Züchtern oder medizinischen Kollektiven, die ihr Saatgut hüten wie den eigenen Augapfel. In Europa können Grower zudem auf feminisiertes Saatgut oder gar auf Auto-Fem (selbstblühend und feminisiert) zurückgreifen. In den USA wird dort, wo Cannabis legal ist, meist aus Klonen gezüchtet, Samenbanken sind selbst dort noch eine Seltenheit. Wo Cannabis noch verboten ist, blühen der Sortentausch und die Produktion von Mini-Batches illegaler Privat-Samen. Das gibt es unter europäischen Growern sehr selten. In der EU züchten mittlerweile sehr viele Grower direkt aus feminisierten Samen, was den Aufbau einer vegetativen Kammer für Mutterpflanzen und Klone spart. Nur große Produzenten oder ambitionierte Hobbygärtner züchten überhaupt noch Mutterpflanzen aus regulärem Saatgut, um ihren Grow mit Stecklingen zu bestücken. Ein Großteil des Endprodukts in Europa stammt aus feminisiertem Saatgut.

Das Licht: In Nordamerika ist Energie günstiger als in Europa. Die Autos haben größere Motoren und die Grower größere Lampen. Während man in Europa meist unter LED oder wenigstens unter 400 oder 600 Watt anbaut, ist die 1000-Watt-Lampe in Nordamerika immer noch erste Wahl.

Die Boxen: Obwohl Weiß besser reflektiert als Silber, werden in den USA fast ausschließlich Growboxen mit einer silbernen Innenschicht genutzt. In Europa hingegen sind weiße Boxen sehr verbreitet. Der Grund: Die ersten weißen Nachbauten des deutschen Originals, die 2007 auf dem US-Markt aufgetaucht sind, waren mit PVC anstatt mit lebensmittelechtem und hitzebeständigem PE beschichtet. Das hat erst zum Absterben der Pflanzen und dann zum schlechten Ruf weiß beschichteter Boxen in den USA geführt. Doch schon bei Jorge Cervantes konnte man 1998 lesen, dass Weiß besser reflektiert als Silber.

Messen der Parameter: In Europa gelten für Schläuche, Anschlüsse und Töpfe andere Maßeinheiten, zudem haben alle Geräte 220 Volt Spannung. Der elektrische Leitwert wir nicht in ppM (parts per Million) angeben, sondern in mS/cm² (Micro-Siemens pro Quadratzentimeter).

Doch trotz kleinerer Unterschiede, von denen die elementarsten hier erwähnt wurden, haben Europas und Nordamerikas Indoor-Experten ziemlich viel gemeinsam. Schließlich sah und sieht man sich auf beiden Seiten des Teichs mit der gleichen Pflanze und ähnlichen Problemen konfrontiert.

Dieser Artikel stammt aus der grow! Ausgabe 03-2022.

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