Meldungen über entdeckte Cannabis-Plantagen flattern uns leider jeden Tag zu. Aber ab und zu ist dann doch eine Geschichte dabei, die richtig raussticht.

Wie diverse Schweizer Medien heute melden, sei das Zürcher Start-Up “Urban Farmers” dabei aufgefallen, wie ein 2011 mit großem Tamtam an den Start gegangenes Urban Gardening-Projekt mit moderner Aquaponic-Anlage in einer Art Mantel- und Degen-Aktion zu einer CBD-Hanfplantage umkonzipiert werden sollte… und als die finanzierende Stiftung davon Wind bekam, war sie garnicht amüsiert.

Im Gegenteil: Die Christoph Merian Stiftung, die das Projekt mit 260.000 Franken gefördert und die nötigen Dachanlagen zur Verfügung gestellt hatte, wollte anscheinend sofort den Stecker ziehen. Dennoch seien die rund 260 Cannabis-Pflanzen, die zu diesem Zeitpunkt bereits angeschafft waren, bis zur Reife gebracht worden. “Was mit den Blüten geschah, ist unklar”, schreibt die Basler bz, die diese Story heute öffentlich gemacht hat. 

Sie spricht in dem Zusammenhang sogar von einer “zwielichtigen Tätigkeit” und rechnet vor, dass die Urban Farmer bis zu einer halben Millionen Franken mit dem - legalen! - Tabakersatz hätten erwirtschaften können. Doppelt so viel, wie die Christoph Merian Stiftung investiert hatte. Auch Bundesgelder waren in das Projekt gelaufen. Finanziers und Verantwortliche würden sich zur Stunde noch mit Kommentaren zurück halten.

Die ca. 250 Quadratmeter große Dachanlage in Dreispitz war bei ihrer Inbetriebnahme 2013 der erste kommerzielle Dach-Garten Europas. Das Start-Up, das sich an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zusammenfand, wollte ursprünglich Lebensmittel lokal und “urban” für Basler Einzelhändler und Restaurants anbauen. Bei der Kosten-Nutzen-Rechnung kam man dann aber anscheinend auf andere Gedanken…

Angelegt war der Betrieb auf 20 Jahre, große Expansions-Ideen standen im Raum. Nun steht das Treibhaus leer.