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Bußgeld oder Therapie: Mortlers "Legalisierung"
Bereits vergangene Woche meldeten Cannabis-Medien, dass die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler auf die Legalisierungsbewegung zugehen würde. Bei genauerem Hinsehen wirken die Schlagzeilen aber eher wie Zeitungsenten: Von Legalisierung gibt es noch keine Spur.
Was Mortler genau gesagt hat, ist zur Stunde noch unklar. Zwei Medien, die von dem selben Pressetermin berichteten, melden zwei verschiedene Stories: Laut Zeit Online stellte Mortler lediglich die Zahlen der jährlichen Drogenstatistik vor. Für die Süddeutsche Zeitung nahm Ulike Schuster am Termin war - und blieb anscheinend länger als die Zeit-Praktikantin: Ihr Text geht in mehr Details und lässt auch einen Münchener Therapeuten zu Wort kommen.
Der Clou folgt aber am Ende des Süddeutsche-Texts: Dort wird von der “Vision” Mortlers berichtet, wonach man “den Drogenkonsum mit dem Sanktionsrecht” verzahnen solle. Zitat: “ Wer in Zukunft im Besitz von Cannabis für den Eigenkonsum von der Polizei erwischt wird, solle wählen dürfen, ob er Bußgeld bezahlt, oder sich freiwillig gezielt vom Experten helfen lässt.” Grund seien die “drei Millionen Kinder” die “in sogenannten suchtbelasteten Familien” aufwüchsen.
Ein Grund, die Sektkorken knallen zu lassen, ist diese Aussage aber nicht. Historisch gesehen hat Mortler grundlegende Veränderungen in der Cannabis-Politik durch Exklusiv-“Interviews” mit Axel Springer-Medien öffentlich gemacht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die sonst so Medien-fitte Fränkin am Rande einer Pressekonferenz versehentlich die Legalisierungspläne der Großen Koalition ausgeplaudert hat, sind gering.
Genaueres werden wir am 27. Juni erfahren. Dann findet im Deutschen Bundestag eine Expertenanhörung zum Thema Legalisierung statt.
In der Zwischenzeit: Was haltet ihr von diesem Plan? Kiffen für die Zahlungskräftigen, Therapien für die Armen? Kann das gut gehen?
Quelle Foto: Henning Schacht [CC BY-SA 3.0 de], via Wikimedia Commons
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