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Campact fordert Entlassung des ‘Monsanto-Ministers’

29.11.2017 16:52
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Politik+Gesellschaft
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Quelle: Campact

In der sonst so friedlichen grow! Redaktion fielen harsche Worte, als am Montag die Meldung um das überraschende Deutsche “Ja” zur Verlängerung der Glyphosat-Zulassung im federführenden EU-Ausschuss die Runde machte. Der Hintergrund: Glyphosat, ein extrem potentes Herbizid, das die meisten Blatt-Pflanzen abtöten kann, die nicht entsprechend genverändert wurden, erhielt am Montag überraschend eine Zulassungs-Verlängerung um weitere fünf Jahre. Laut EU ist das  Mittel zwar einerseits krebserregend, andererseits seien die erlaubten Grenzwerte aber niedrig genug angesetzt.

Eigentlich hätte sich Deutschland bei der Abstimmung enthalten müssen, da das SPD-geführte Umweltministerium der Verlängerung bis Zuletzt nicht zugestimmt hatte. Doch aus zur Stunde noch geheimnisvollen Gründen ließ der CSU-Landwirtschaftsminister Christian Schmidt am Ende mit ja stimmen. Die Berliner Protest- und Petitions-Plattform campact fordert deswegen nun seinen Rücktritt: “Kanzlerin Angela Merkel muss den Monsanto-Minister sofort entlassen,” schreibt campact-Vorstand Christoph Bautz in einem gestern verteilten Aufruf, “und die SPD darf diesen Affront nicht hinnehmen: Sollte sie wieder eine Koalition mit der Union eingehen, muss sie einen Glyphosat-Ausstieg auf nationaler Ebene zur Bedingung machen – wie Präsident Emmanuel Macron ihn gestern für Frankreich verkündet hat. Wenn die beiden größten EU-Staaten aussteigen, hätte Monsanto durch Schmidts dreiste EU-Aktion wenig gewonnen.” Wer sich an dem Eil-Appell zum Rücktritt des “Monsanto-Ministers” einsetzen möchte, kann dies auf der campact-Webseite unterschreiben. Mehr als 260.000 Bürger haben dies bereits getan. Zudem möchte campact am 29.11. ab 19:00 Uhr Glyphosat-Flaschen vor dem Berliner Schloss Belevue aufstellen.

Monsanto ist Weltmarktführer bei der Erzeugung von genmanipulierten Pflanzen und hatte in der Vergangenheit massive Lobby-Arbeit für eine längere Zulassung des umstrittenen Herbizids betrieben. Der deutsche Bayer-Konzern versucht derzeit mit Monsanto zu fusionieren. Entsprechend spekulieren Beobachter nun, was die wahren Hintergründe für Schmidts Ja-Stimme waren. Fest steht: Der "Affront" kommt zu einem für alle Beteiligten denkbar schlechten Zeitpunkt, da sich CDU, CSU und SPD derzeit für die Bildung einer dritten 'GroKo' unter Angela Merkel zusammenraufen müssen.

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