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Deutschland, Anbauer von medizinischem Cannabis stehen vorläufig fest

05.04.2019 15:14
von grow! Magazin
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Das Ausschreibungsverfahren des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist vorläufig beendet. Die Ausschreibung umfasst 10.400 Kilogramm Cannabis, verteilt auf vier Jahre mit jeweils 2.600 Kilogramm. Das Bundesinstitut erwartet die erste Ernte für das 4. Quartal 2020. Bei Bedarf könne auch weiterhin zusätzlich medizinisches Cannabis importiert werden. Laut einer Pressemitteilung erhielten zwei kanadische Cannabis-Unternehmen mit deutschen Tochterfirmen (Aphria und Aurora) und nur eine deutsche Firma (Demecan, Berlin) den Zuschlag. Die dabei erfolgte eine Einteilung in Lose (200kg Cannabis-Blüten pro Los/Jahresmenge) verteilt sich mit jeweils 5 Losen auf Aphria und Aurora und 3 Lose für Demecan. So werden durch diese drei Firmen, die sich gegen 76 weitere Bewerber durchgesetzt haben, 10.400 Kilogramm in den nächsten vier Jahren bereitgestellt. Außerdem wurde bekannt, dass Aphria drei Cannabis-Sorten in Deutschland anbauen wird, sowie aus Kanada und Dänemark importieren will.

Ganz endgültig ist die Entscheidung für die Cannabis-Anbauer in Deutschland allerdings noch nicht. Zehn Tage lang kann noch gegen die Vergabe der einzelnen Lose geklagt werden. Wegen dieser verfahrenstechnischen Gründe nimmt das BfArM derzeit auch keine Stellung zur Zuschlagserteilung. Die von der BfArM eingerichtete Agentur wird das in Deutschland gebaute medizinische Cannabis verkaufen, d.h. sie wird die Blüten gemäß den Vorgaben der Vereinten Nationen über Suchtstoffe ankaufen, in Besitz nehmen und an Hersteller von Cannabis-Arzneimitteln, Großhändler oder Apotheken verkaufen. Dabei darf das Bundesinstitut keine Gewinne oder Überschüsse erzielen. Fraglich bleibt nur, ob die vorgesehenen Mengen angesichts der stetig steigenden Patientenzahlen ausreichen werden. Allein um hohe Kosten durch Importe, die letztendlich die Preise in den Apotheken in die Höhe schnellen lassen, zu vermeiden, sollte mehr Cannabis innerhalb Deutschlands angebaut werden. Wünschenswert wäre auch gewesen, dass weiteren Firmen Lose zugesprochen worden wären, um einer Monopolisierung vorzubeugen. Bleibt abzuwarten, wie sich die Lage noch entwickelt.

Quelle: Handelsblatt

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