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Polen: Freizeit-Cannabislegalisierung von Mehrheit befürwortet
Seit dem Jahr 2000 gilt in Polen eines der restriktivsten Betäubungsmittelgesetze. Wer im Besitz von Marijuana ist, kann von der Polizei festgenommen, angeklagt und verurteilt werden. Seit 2017 ist die legale Verteilung und Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken in Polen erlaubt. Im Jahr 2022 gab es durchschnittlich fast 7000 Verschreibungen pro Monat. Der Besitz von Cannabis für den persönlichen Gebrauch wird von der Mehrheit der Bevölkerung in Polen befürwortet. In zwei großen landesweiten Umfragen im Jahr 2020 sprachen sich rund 60 Prozent der Befragten für eine Entkriminalisierung aus.
Im polnischen Parlament, dem Sejm, gibt es eine Arbeitsgruppe für die Legalisierung von Cannabis. Sie hat einen Gesetzesentwurf erarbeitet, der ähnliche Änderungen vorsieht, wie sie derzeit in Deutschland vorgeschlagen werden. Vorläufig besteht jedoch keine Aussicht auf ihre Einführung, denn der Arbeitsgruppe gehört kein einziger Vertreter der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) an. Diese Situation könnte sich erst nach den Parlamentswahlen im Jahr 2024 ändern. Für Legalisierungs-Befürworter Andrzej Dolecki vom Verein „Freies Cannabis“ ist am wichtigsten, dass die Verantwortlichen in Polen verstehen, dass Cannabis-Abhängigkeit und übermäßiger Konsum „sozial-gesundheitliche“ und keine „kriminellen Probleme“ seien. Zur Lösung verweist er auf das Beispiel der Niederlande: Dort werden die Steuereinnahmen aus dem Cannabisverkauf in Prävention und Bildung reinvestiert.
Quelle: DW
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