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Polizei Illinois: Hunde einschläfern wegen legalem Weed?
Wenn ein Jahrzehnte altes Verbot kippt, hat das oft unerwartete Konsequenzen. Im US-Bundesstaat Illinois wird derzeit über eine mögliche Freigabe von Cannabis für den privaten Gebrauch diskutiert. Polizeihunde-Ausbilder schlagen deswegen Alarm: Wenn Cannabis als Genussmittel zugelassen werden würde, müssten die gut 275 Drogenspürhunde des Bundesstaates dann in den Ruhestand versetzt - oder womöglich eingeschläfert werden.
Das Problem: Die Hunde seien von Anfang an auf fünf Drogengerüche abgerichtet worden - Marihuana, Kokain, Heroin, Ecstasy und Methamphetamine. Diese Ausbildung aus den Köpfen der unfreiwilligen “K9”-Einheiten (“K9”, ein Wortspiel aus “Canine”, engl. für Hund) zu kriegen, sei praktisch unmöglich und würde einem schweren Tiermissbrauch gleich kommen. Polizeihunde werden zudem zu unsozialem Verhalten erzogen, um ihre Arbeit nicht zu beeinträchtigen. Und ausgetauscht werden können die wertvollen Hunde auch nicht so ohne weiteres: Nach Ausbildung und Futter stellt jedes Tier eine Investition nördlich von 20.000 Dollar da.
Die Tiere sind nämlich nicht nur gefährlich für bald legal paffende Zivilisten, sie stellen auch zunehmend eine rechtliche Grauzone da: 2017 gelang es einem Mann in Colorado etwa, eine Verurteilung wegen Drogenbesitzes (wegen Meth) für ungültig zu erklären, da der Polizeihund, der ihn überführte, theoretisch auch wegen legalem Cannabis hätte anschlagen können. Die Durchsuchung seines Wagens erfolgte ergo auf einer rechtlich ungenügenden Grundlage.
Derweil sind Drogenhunde “der alten Schule” aber immer noch in anderen US-Staaten im Einsatz. Größere Mengen Cannabis zu schmuggeln ist ja nach wie vor illegal, der Bedarf also gegeben. Neue Polizeihunde in anderen US-Staaten mit legalem oder medizinischem Cannabis lernen den Gras-Geruch nicht mehr. Und ansonsten wird eben versucht, den alten Hunden die Suche nach Cannabis abzutrainieren.
Die Äußerung, wonach viele von Illinois “K9”s womöglich eingeschläfert werden müssen, stammt von einem Ausbildungsleiter einer Polizeihundeschule in Macon County, Illinois. Das Hundetraining rückgängig zu machen käme laut ihm Tierquälerei gleich, und ein Erfolg sei sehr ungewiss. Andere Polizeihunde-Trainer widersprechen ihm bereits - und Illinois NORML-Sprecher Dan Linn bezeichnet das ganze Gespräch schlicht als “Irreführend,” “lächerlich und übertrieben.”
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