Deutsche Forscher haben erste Ergebnisse zu medizinischem Cannabis bei Patientinnen und Patienten mit chronischen Depressionen veröffentlicht. Eine retrospektive Studie mit 59 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigt, dass die Beschwerden signifikant verbessert wurden: Etwa 25% von allen erlebten eine Halbierung des Schweregrads der Depression nach sechs Wochen Cannabis-Therapie. Die Forschung basierte auf „Real-World Evidence-Daten“ von Algea Care, Europas führender Plattform für Cannabis-Behandlungen. Die Patientinnen und Patienten zeigten geringe Abbruchquoten, keine schweren Nebenwirkungen und eine statistisch signifikante Verbesserung der Depressionsschwere. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Pharmacopsychiatry veröffentlicht.
Die analysierten Patientinnen und Patienten bewerteten ihren Depressionsschweregrad auf einer Skala von 0 bis 10: Der Durchschnittswert sank von 6,9 auf 3,8 nach 18 Wochen; bei 23,7% hatte sich der Schweregrad nach sechs Wochen halbiert. Etwa 35,6% berichteten über milde Nebenwirkungen, ohne schwere Komplikationen. Die Studie wurde durchgeführt, indem Patientinnen und Patienten, die sich auf der Telemedizin-Plattform Algea Care registrierten, medizinische Fragebögen ausfüllten und ihre Krankengeschichte einreichten. Die Daten wurden von medizinischem Personal überprüft, und zugelassene Patientinnen und Patienten erhielten medizinisches Cannabis mit regelmäßigen digitalen Verlaufskontrollen per Videokonsultation. Die Forscher betonen, dass weitere prospektive, kontrollierte Studien erforderlich sind. Hauptautoren, darunter Dr. Michael Specka und Prof. Norbert Scherbaum, betonen den Bedarf an evidenzbasierten Daten zur medizinischen Anwendung von Cannabis bei Depressionen.
Quelle: Openers Pressemitteilung