Die Stadt Bern strebt schon seit Längerem einen Modellversuch an, wo Cannabis legal in Apotheken verkauft werden soll. Vor 3 Jahren wurde die Idee durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) verboten. In der Schweiz fehlt die gesetzliche Grundlage für solche Versuche. Seither gibt es Bestrebungen, ein Gesetz zu schaffen, das Forschungsprojekte zur Legalisierung Cannabis erlauben würde. Dagegen wehren sich im Nationalparlament immer noch Vertreter von SVP und CVP, da durch eine solche Lockerung, Cannabis durch die Hintertür erlaubt würde. Der Bundesrat steht dagegen für Pilotversuche ein, die es bei einer Einigung, frühestens in 2 Jahren geben soll.

Um einen Schritt weiter zu kommen, gab die Stadt Anfang April eine Onlinebefragung durch das Institut für Psychologie der Universität Bern in Auftrag. Die ca. halbstündige Befragung soll Auskunft über das Rauchverhalten der Teilnehmer geben, insbesondere zu Strategien mit denen Kiffer*innen ihren Konsum kontrollieren. Kifft man um Sorgen zu vergessen? Um high zu werden? Weil es aufregend ist oder weil es Spaß macht? Solche und andere Fragen sollen anonym online beantwortet werden. Ungewöhnlich an der Studie ist, dass auch die Haltung von Nicht-Kiffenden zu Risiken und Risikovermeidung erfragt wird.

Die zuständige Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport (BSS), erwartet, dass die Studie der Stadt Hinweise für wirksame Präventionsmaßnahmen liefere. „Bis dahin werde vor allem versucht, den Cannabis-Konsum repressiv und mit Verweis auf mögliche Gesundheitsschädigungen zu beeinflussen“, stellte sie fest. Die Studienautoren hoffen, dass rund 800 Personen teilnehmen. Die Studienresultate sollen Ende 2019 vorliegen.

Quelle: Medinside