CVP-Nationalrat Ammann fordert Veränderung bei der Verschreibung von Cannabis zu medizinischen Zwecken

Kürzlich fand der Fall des krebskranken Henri Steiner (78) Beachtung in den Medien. Dieser will seine Schmerzen mit Cannabis lindern sowie den Krebs bekämpfen und lehnt andere Medikationen aus Misstrauen völlig ab. Leider muss er sehr lange auf die Spezialbewilligung durch das Bundesamt für Gesundheit warten. Finde den Fehler: Wenn hier längere Zeit vergangen ist, wird sich die gesundheitliche Situation bei dem Mann deutlich verschlechtert oder erübrigt haben.

Das Dilemma in der Schweiz ist, dass Ärzte nicht selber auf weniger bürokratische und zeitaufwendige Weise den Patienten Cannabis verschreiben dürfen. Die Kosten werden auch nicht erstattet. Jetzt hat die Politik anscheinend das Problem erkannt: „Der Bezug von Cannabis als Medizinalprodukt wäre wünschenswert, ist in der Schweiz im Gegensatz zu diversen Nachbarländern aber erschwert bis unmöglich.“ Das hält die Gesundheitskommission des Nationalrats in einer Motion fest, die jetzt Heinri Steiners Leiden lindern will. Sie fordert mit CVP-Nationalrat Thomas Ammann den Bundesrat dazu auf, dass Medizinal-Cannabis an Chronischkranke durch ärztliche Verordnung abgegeben werden kann.

Ammann war selbst an Darmkrebs erkrankt und erlebte in seinem Umfeld, Menschen mit der gleichen Diagnose, denen Cannabis zur Schmerzlinderung geholfen hat und gleichzeitig die Widrigkeiten, die die Patienten bis zur Bewilligung erfuhren. Er erklärte dazu, dass es keinen Sinn mache, wenn Mitarbeiter des BAG über Patienten entscheiden, die sie nicht kennen. Des Weiteren habe er die Erwartung, dass Cannabis Krankenkassen-pflichtig werde und: „Eine Idee wäre, dass man Cannabis legal anpflanzen kann.“ Bis Ende Sommer soll der Bundesrat einen Gesetzesentwurf dazu erstellt haben.

Quelle: Blick.ch