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USA: Joe Biden stellt Marijuana-Amnestie in Aussicht & will Cannabis entkriminalisieren

07.10.2022 10:41
von grow! Magazin
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Politik+Gesellschaft

US-Präsident Biden will den Besitz von Cannabis entkriminalisieren - und stellt Begnadigungen wegen eines solchen Delikts auf Bundesebene in Aussicht. Die meisten Verurteilungen gibt es allerdings auf der Rechtsebene der US-Bundesstaaten.

Rund einen Monat vor den sogenannten Midterms in den USA will Präsident Joe Biden eines seiner Wahlkampfversprechen teilweise umsetzen: die Lockerung der Drogenpolitik in Bezug auf Marijuana. Wie das Weiße Haus mitteilte, wolle Biden eine Begnadigung für all jene Bürgerinnen und Bürger durchsetzen, die auf Bundesebene wegen einfachen Besitzes von Cannabis verurteilt wurden. Voraussetzung sei jedoch, dass die Betroffenen nicht wegen anderer Drogendelikte verurteilt wurden.

"Wie ich bereits sagte, sollte niemand nur wegen der Nutzung oder des Besitzes von Marijuana im Gefängnis sein", schrieb Biden auf Twitter. Später erklärte der Präsident zudem: Menschen wegen des Besitzes von Marijuana ins Gefängnis zu schicken, hat zu viele Leben auf den Kopf gestellt und Menschen wegen eines Verhaltens, das viele Bundesstaaten nicht mehr verbieten, ins Gefängnis gebracht.“ Eine Vorstrafe wegen Marijuana -Besitzes hätte vielen Menschen den Zugang zu einer Wohnung, einem Job oder zu Bildungsmöglichkeiten erschwert. Außerdem kritisierte Biden, dass Afroamerikaner und andere Minderheiten von solchen Verurteilungen im Vergleich zu Weißen überproportional betroffen seien.

Tausende mit Vorstrafe

Zahlen des Weißen Hauses zufolge wurden zwischen 1992 und 2021 in den USA etwa 6500 Menschen wegen des Besitzes von Marijuana auf Bundesebene verurteilt. Derzeit sei aber niemand in einem Bundesgefängnis wegen eines solchen Deliktes inhaftiert. Wesentlich mehr Verurteilung wegen Marijuana -Besitzes gibt es in Verfahren auf Ebene der einzelnen US-Bundesstaaten. Für diese würde Bidens Erlass jedoch nicht gelten. Der Präsident appellierte daher an die Gouverneure der Bundesstaaten, seinem Beispiel zu folgen. In vielen US-Bundesstaaten ist der Anbau von Marihuana mittlerweile bereits legal, entweder für medizinische Zwecke, in vielen Fällen in einem gewissen Rahmen aber auch für den privaten Konsum.

Auf gleicher Stufe mit Heroin

Doch Biden strebt auch eine allgemeine Lockerung der strafrechtlichen Regelungen von Cannabis an. Derzeit ist die Cannabis in den USA auf Bundesebene rechtlich gleichgesetzt mit etwa Heroin oder LSD. Biden wies sowohl das Justiz- als auch das Gesundheitsministerium an, diese Einstufung zu prüfen und eine mildere rechtliche Bewertung zu beschleunigen.

Quelle: www.tagesschau.de

Das offizielle Statement von US-President Joe Biden – englisch:

Statement from President Biden on Marijuana Reform

- October 06, 2022

As I often said during my campaign for President, no one should be in jail just for using or possessing marijuana.  Sending people to prison for possessing marijuana has upended too many lives and incarcerated people for conduct that many states no longer prohibit. Criminal records for marijuana possession have also imposed needless barriers to employment, housing, and educational opportunities.  And while white and Black and brown people use marijuana at similar rates, Black and brown people have been arrested, prosecuted, and convicted at disproportionate rates.
 
Today, I am announcing three steps that I am taking to end this failed approach.
 
First, I am announcing a pardon of all prior Federal offenses of simple possession of marijuana.  I have directed the Attorney General to develop an administrative process for the issuance of certificates of pardon to eligible individuals.  There are thousands of people who have prior Federal convictions for marijuana possession, who may be denied employment, housing, or educational opportunities as a result.  My action will help relieve the collateral consequences arising from these convictions.
 
Second, I am urging all Governors to do the same with regard to state offenses.  Just as no one should be in a Federal prison solely due to the possession of marijuana, no one should be in a local jail or state prison for that reason, either.
 
Third, I am asking the Secretary of Health and Human Services and the Attorney General to initiate the administrative process to review expeditiously how marijuana is scheduled under federal law.  Federal law currently classifies marijuana in Schedule I of the Controlled Substances Act, the classification meant for the most dangerous substances.  This is the same schedule as for heroin and LSD, and even higher than the classification of fentanyl and methamphetamine – the drugs that are driving our overdose epidemic. 
 
Finally, even as federal and state regulation of marijuana changes, important limitations on trafficking, marketing, and under-age sales should stay in place.
 
Too many lives have been upended because of our failed approach to marijuana.  It’s time that we right these wrongs.

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