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WHO empfiehlt Neubewertung von Cannabis
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt den Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen eine Neuklassifizierung von Cannabis, die den Umgang mit Cannabis grundlegend verändern und insbesondere die medizinische Nutzung erleichtern würde. Das geht aus einem Brief der WHO an UN-Generalsekretär António Guterres hervor, in dem Cannabis und seine Inhaltsstoffe THC und CBD neu bewertet werden. Eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe der WHO hatte zuvor die Risiken von Cannabis, THC und CBD untersucht und war zu dem Schluss gekommen, dass die Risiken die aktuelle Einstufung nicht rechtfertigen. Gleichzeitig wurde ein medizinischer Nutzen von Cannabis anerkannt. Die Veröffentlichung dieser Stellungnahme war ursprünglich bereits für Dezember vorgesehen, wurde aber ohne Angabe von Gründen verschoben. Dadurch wird eine schnelle Entscheidung der Suchtstoffkommission ECDD (Expert Commitee on Drug Dependence) unwahrscheinlich, da sie bereits im März 2019 tagt und die Mitgliedstaaten Zeit brauchen, um die Empfehlung zu prüfen und zu kommentieren. Eine Entscheidung der UN über die Neueinstufung von Cannabis wird deshalb spätestens 2020 erwartet. Gemäß den Empfehlungen der WHO sollen Cannabis-Blüten und Haschisch aus der Liste der gefährlichsten Drogen, der Anlage IV der Single Convention, gestrichen werden und nur noch in der Liste der weniger gefährlichen Drogen der Anlage I verbleiben. CBD-Präparate sollen, solange der THC-Gehalt 0,2% nicht übersteigt, gänzlich aus der Single Convention entfernt werden. Der bekannte Cannabis-Wirkstoff THC soll in den Anlagen der internationalen Drogenübereinkommen so verschoben werden, dass seine medizinische Anwendung erleichtert wird, nicht jedoch die Freizeitanwendung. DHV-Geschäftsführer Georg Wurth kommentiert die entspanntere Haltung der
WHO wie folgt: "Diese Stellungnahme der WHO ist ein Meilenstein in der Geschichte der weltweiten Cannabis-Debatte. Angesichts der aktuell zahlreichen Beschlagnahmung von Nutzhanfblüten in Deutschland ist außerdem die Forderung der WHO wichtig, dass der Handel mit solchen Produkten keiner Einschränkung unterliegen sollte".
Quelle: Deutscher Hanfverband
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