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Frankreichs Nationalversammlung will Auflagen für Hanf lockern
In Frankreich sieht es so aus, als ob die Auflagen für den Anbau von Hanf gelockert werden könnten. Ein mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen und Nutzungsmöglichkeiten befasster Ausschuss der Nationalversammlung hat sich dafür ausgesprochen, den Weg für eine breitere wirtschaftliche Nutzung freizumachen. Dabei soll insbesondere auf den nicht-psychoaktiven Inhaltsstoff Cannabidiol gesetzt werden. Der Ausschuss legte in der vergangenen Woche einen Zwischenbericht vor und empfiehlt ausdrücklich, alle Teile der Hanfpflanze, einschließlich der Blüte, für Anbau und Ausfuhr sowie industrielle und kommerzielle Zwecke freizugeben. Derzeit dürfen nur Fasern und Samen vermarktet werden, sofern der Gehalt des psychoaktiven Wirkstoffes Tetrahydrocannabinol unter 0,2 % liegt. Manche Produkte müssen frei von THC sein; auch hier will das Gremium ansetzen und den grundsätzlichen Grenzwert von 0 % durch spezifische Schwellenwerte, vor allem für Produkte mit CBD, ersetzt sehen. Für die Pflanzen sollen Vorgaben zwischen 0,6 % bis 1 % THC-Gehalt gelten.
Beschleunigt und ausgebaut sehen will der Ausschuss zudem die Sortenzulassung; außerdem sollen auch Sortenversuche eingeführt werden. Ferner sei die Nutzung von CBD-haltigen Blüten als Raucherzeugnis zu ermöglichen. Die Regierung wird darüber hinaus angehalten, eine Harmonisierung der maßgeblichen Gesetzgebung auf europäischer Ebene anzustreben und die Regulierung für CBD-Produkte an eine breitere wirtschaftliche Nutzung anzupassen. Ein Wörtchen mitzureden hat indes noch die interministerielle Kommission zur Bekämpfung von Drogen und Sucht (Mildeca) von der laut dem Berichterstatter, dem La-République-en-marche-(LREM)-Abgeordneten Ludovic Mendes, Widerstand zu erwarten sei. Die Mildeca stehe beispielsweise der Revision der THC-Grenzwerte kritisch gegenüber. Nach Angaben des Branchenverbandes InterChanvre wurden in Frankreich 2019 auf etwa 17.900 ha Hanf angebaut; in der gesamten EU waren es 58.200 ha. Erst im vergangenen Dezember hatte die Schweiz Auflagen für den Anbau von CBD-Hanf gelockert; in Italien hatte die Regierung vor gut einem Jahr die Perspektiven für den Hanfanbau verbessert. Die Bundesregierung attestierte der Nutzung von Hanffasern jüngst ein hohes Potential, plant aber keine Änderung der Rechtslage.
Quelle: topagrar
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