Anständig kiffen will gelernt sein. Darum hat Lizzie Post ein Knigge-Buch für Kiffer veröffentlicht. Was dem Werk direkt noch mehr Knigge-Credibility verleiht: Die Autorin von „Higher Etiquette“ ist die Ur-Ur-Enkelin von Emily Post. Die hatte im Jahr 1922 den amerikanischen Knigge-Guide „Etiquette“ geschrieben. Kiffer müssen mit vielen Klischees leben: Alle sind total verwirrt, sie vergessen alles und sämtliche Gepflogenheiten werden im bekifften Zustand über den Haufen geworfen. Ausserdem sind sie immer „schludrig“ angezogen. Damit ist nun Schluss, denn im Buch erklärt Lizzie Post allen geneigten Lesern, welche Marijuana-Manieren beim Konsum der süssen Zigarette zu beachten sind. Sie schreibt unter anderem über die vier Prinzipien der Cannabis-Etikette: Respekt, Grosszügigkeit, Dankbarkeit und Teilen.

Zum Beispiel sei eine Beerdigung kein geeigneter Ort fürs Kiffen, weil der Konsum von Cannabis Lachanfälle auslösen kann. Das wäre nicht wirklich angebracht. Man sollte auch keinen Joint mit Freunden teilen, wenn man krank ist. Sie erläutert, wem der erste Zug eines Joints zustehe, wie viel mal man in einer Kifferrunde am Joint ziehen darf und ob man den Bong eines anderen verwenden darf; fortgeschrittene Tipps für Gastgeber etc. Das Buch ist aber nicht nur ein Ratgeber, Post erklärt darin auch Begriffe wie „420“. Der nicht ganz ernst gemeinte Ratgeber soll vor allem helfen, mit den Klischees über Kiffer zu brechen. Wie bereits für ihre Ur-Ur-Grossmutter sei Knigge für sie vor allem eines: respektvolles Miteinander, sagte Lizzie Post.

Quelle: FM1TODAY