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Marokko berät über Legalisierung
Auf der Tagesordnung des nächsten Regierungsrats in Rabat erscheint ein Gesetzesentwurf über den legalen Konsum von Cannabis unter Vorsitz von Regierungschef Saad-Eddine El Othmani. Er erklärte vor Kurzem, dass der Rat diesen Entwurf prüfen werde. Diese Ankündigung kommt etwas mehr als zwei Monate nachdem Marokko Anfang Dezember 2020 dafür gestimmt hat, Cannabis von der Liste der giftigen Substanzen bei der UN-Suchtstoffkommission zu streichen. Laut ersten Informationen soll privater Konsum weiterhin verboten sein. Eine nationale Agentur soll einziger Ansprechpartner für den Kauf von Cannabiskulturen bei Landwirten und den Verkauf an nationale und internationale Verarbeitungsunternehmen mit Sitz in Marokko sein. Die Regierung möchte damit einen neuen Markt mit hohen legalen Umsätzen schaffen.
Marokko soll ca. 15% des weltweiten Cannabis anbauen und vertreiben - überwiegend nach Europa. Hauptanbaugebiet ist die schwer zugängliche Rif-Region im Nordosten des Landes. Die Behörden gehen zwar gegen den Schwarzmarkt vor und gaben an 2020 ca. 207 Tonnen beschlagnahmt zu haben, angesichts der geschätzten Produktion von 37.000 Tonnen (in 2015) ist das nur ein sehr geringer Anteil. Beobachter gehen davon aus, dass Anbau und Schmuggel durch korrupte Gruppen in den Sicherheitsbehörden, des Zolls und der örtlichen Verwaltungen geschützt wird. Eine teilweise Legalisierung und Regulierung des Cannbisanbaus und -handels könnte die Cannabisbauern aus der Illegalität befreien, die Schaffung höheren Einkommens ermöglichen und Drogenkartellen, wie auch teils korrupten Behörden vor Ort, die Möglichkeit zur Erpressung nehmen.
Quelle: Maghreb-Post
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