Anzeige
Medizin: Falsch-Positive Drogentests durch Ibuprofen und andere Substanzen
Urinschnelltests, die bei Polizeikontrollen und in Gesundheitsämtern verwendet werden, können zu falsch-positiven Ergebnissen führen. Arzneimittel wie Ibuprofen, Methyldopa und Ambroxol können solche fehlerhaften Ergebnisse verursachen.
Das Bulletin für Arzneimittelsicherheit weist darauf hin, dass bestimmte Medikamente und Lebensmittel falsch-positive Resultate bei Screeningtests erzeugen können. Beispielsweise können Mohnsamen zu falsch-positiven Tests auf Opioide führen. Pseudoephedrin, trizyklische Antidepressiva und Quetiapin können falsch-positive Ergebnisse für Amphetamine hervorrufen, während Ibuprofen fälschlicherweise als Marihuana identifiziert werden kann.
Hintergrundinformationen
Immunchemische Prüfverfahren basieren auf Antigen-Antikörper-Reaktionen, die spezifische Substanzen oder deren Metabolite erkennen sollen. Die Ergebnisse hängen von festgelegten Schwellenwerten (Cut-offs) ab, die die Sensitivität des Tests beeinflussen können. Ein Nachteil von Immunoassays ist die Möglichkeit von Kreuzreaktionen mit anderen Substanzen. Besonders betroffen sind Tests auf Amphetamine und Benzodiazepine. Kreuzreaktionslisten für das verwendete Testsystem müssen daher berücksichtigt werden.
Beispiele für Kreuzreaktionen
Substanz |
Mögliche falsch-positive Ergebnisse durch |
Amphetamine |
Bisoprolol, Metoprolol, Moxifloxacin, Ofloxacin, Ranitidin, Sildenafil |
Barbiturate |
Ibuprofen, Naproxen |
Benzodiazepine |
Efavirenz, Fluoxetin, Furosemid |
LSD |
Ambroxol, Fentanyl, Sertralin, Trazodon |
Tetrahydrocannabinol |
Diclofenac, Efavirenz, Ibuprofen, Naproxen, Pantoprazol |
Fallbeispiel
Eine 39-jährige Frau wurde bei einer amtsärztlichen Untersuchung aufgrund eines Urin-Drogenschnelltests falsch-positiv auf Amphetamine getestet. Sie nahm Methyldopa, Metoprolol und L-Thyroxin zur Behandlung von arterieller Hypertonie ein. Eine anschließende Gaschromatografie zeigte keinen Nachweis von Amphetaminen. Nach dem Absetzen von Methyldopa fiel ein erneuter Test negativ aus. Dieses Beispiel zeigt die Wichtigkeit, mögliche Kreuzreaktionen und Medikationen zu berücksichtigen, um falsch-positive Testergebnisse zu vermeiden.
Quelle: apotheke-adhoc
Nachricht 18 von 1004
- Anfang
- Zurück
- ...
- Hanfbasierte Lebensmittel boomen: Markt verdoppelt sich bis 2033
- Medizin: Falsch-Positive Drogentests durch Ibuprofen und andere Substanzen
- Medizin: Genehmigungspflicht für Cannabisverordnungen: G-BA entlastet Fachärzte
- ...
- Vorwärts
- Ende
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Anzeige