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Medizin: Falsch-Positive Drogentests durch Ibuprofen und andere Substanzen

05.08.2024 10:42
von grow! Magazin
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Medizin

Urinschnelltests, die bei Polizeikontrollen und in Gesundheitsämtern verwendet werden, können zu falsch-positiven Ergebnissen führen. Arzneimittel wie Ibuprofen, Methyldopa und Ambroxol können solche fehlerhaften Ergebnisse verursachen.

Das Bulletin für Arzneimittelsicherheit weist darauf hin, dass bestimmte Medikamente und Lebensmittel falsch-positive Resultate bei Screeningtests erzeugen können. Beispielsweise können Mohnsamen zu falsch-positiven Tests auf Opioide führen. Pseudoephedrin, trizyklische Antidepressiva und Quetiapin können falsch-positive Ergebnisse für Amphetamine hervorrufen, während Ibuprofen fälschlicherweise als Marihuana identifiziert werden kann.

Hintergrundinformationen

Immunchemische Prüfverfahren basieren auf Antigen-Antikörper-Reaktionen, die spezifische Substanzen oder deren Metabolite erkennen sollen. Die Ergebnisse hängen von festgelegten Schwellenwerten (Cut-offs) ab, die die Sensitivität des Tests beeinflussen können. Ein Nachteil von Immunoassays ist die Möglichkeit von Kreuzreaktionen mit anderen Substanzen. Besonders betroffen sind Tests auf Amphetamine und Benzodiazepine. Kreuzreaktionslisten für das verwendete Testsystem müssen daher berücksichtigt werden.

Beispiele für Kreuzreaktionen

Substanz

Mögliche falsch-positive Ergebnisse durch

Amphetamine

Bisoprolol, Metoprolol, Moxifloxacin, Ofloxacin, Ranitidin, Sildenafil

Barbiturate

Ibuprofen, Naproxen

Benzodiazepine

Efavirenz, Fluoxetin, Furosemid

LSD

Ambroxol, Fentanyl, Sertralin, Trazodon

Tetrahydrocannabinol

Diclofenac, Efavirenz, Ibuprofen, Naproxen, Pantoprazol

 

Fallbeispiel

Eine 39-jährige Frau wurde bei einer amtsärztlichen Untersuchung aufgrund eines Urin-Drogenschnelltests falsch-positiv auf Amphetamine getestet. Sie nahm Methyldopa, Metoprolol und L-Thyroxin zur Behandlung von arterieller Hypertonie ein. Eine anschließende Gaschromatografie zeigte keinen Nachweis von Amphetaminen. Nach dem Absetzen von Methyldopa fiel ein erneuter Test negativ aus. Dieses Beispiel zeigt die Wichtigkeit, mögliche Kreuzreaktionen und Medikationen zu berücksichtigen, um falsch-positive Testergebnisse zu vermeiden.

Quelle: apotheke-adhoc

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