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Österreich, Hanf im Schloßberg: Kulturschaffende gegen „Einschüchterungsversuch“

29.03.2021 13:26
von grow! Magazin
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Wirtschaft

Sieben Cannabispflanzen im Grazer Schloßbergstollen waren nur als Schattenbilder hinter einem beleuchteten Screen zu sehen und Teil einer Licht-Installation, die zur Reflexion über Legalität und Illegalität von Drogen einladen sollte. Dennoch wurde das Grazer Künstlerduo Ada Kobusiewicz und Werner Schimpl nach einer Anzeige der FPÖ angeklagt, „vorschriftswidrig Suchtgift erzeugt“ zu haben. Ein Missverständnis, da es in ihrem Projekt um die Auseinandersetzung von Kontrollsystemen und den „Grenzen der Gesetzlichkeit“ gegangen sei, stellt Schimpl fest.

Für die beiden und ihr Kunstprojekt „Transparadox“ macht sich nun auch ein breit angelegtes Solidaritätsprojekt der Plattform „Arts Rights Justice Austria“ stark: „Die Freiheit der Kunst ist nicht schrankenlos und die offene Definition des Kunstbegriffs eine Herausforderung“ heißt es darin, „dennoch ist unabdingbar, dass Kunst auch dann der Rücken freigehalten wird, wenn sie in Bedrängnis gerät.“ Es sei daher zu hinterfragen, dass laut Staatsanwaltschaft, das „Projekt einen enden wollenden ‚eigenschöpferischen‘ Gehalt aufweist“. Und: „Klagen sind Mittel der Einschüchterung. Sie sind eine psychische wie auch finanzielle Belastung für die Betroffenen“. Von der Gerichtsverhandlung in Graz hänge nicht nur ab, ob die Künstler die Förderungen der Stadt Graz zurückzahlen müssen, sondern auch ihre künstlerische Zukunft.

Fazit: „Arts Rights Justice Austria zeigt sich solidarisch mit den Künstler/innen und fordert die Unterstützung der Kunstschaffenden durch Stadt, Land und Bund. Die Sicherstellung von Freiräumen für Kunst und Kultur ist unabdingbarer Bestandteil demokratischer Gesellschaften.“ Die Liste der Erstunterzeichner und Unterstützer ist beachtlich. Unter anderem haben der Dachverband der Filmschaffenden, die IG Autorinnen Autoren, die IG Bildende Kunst, die IG Kultur Österreich und IG Kultur Steiermark, der Kulturrat, die Österreichische UNESCO-Kommission und der Verband der freien Radios die Solidaritätserklärung unterzeichnet; zu den Unterstützen finden sich unter anderem Heidrun Primas, die Präsidentin des Forum Stadtpark, und „La Strada“-Intendant Werner Schrempf. Der Verhandlungstermin gegen Ada Kobusiewicz und Werner Schimpl am Bezirksgericht Graz-Ost ist für April angesetzt.

Quelle: Kleine Zeitung.at

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