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Spanien – Cannabis-Pionierin Fernanda de la Figuera verurteilt
Im grow!-Interview (siehe grow! 06/19) hoffte Fernanda de la Figuera noch auf den Freispruch, doch das Strafgericht Nr. 5 in Málaga verurteilte die „Cannabis-Großmutter“ Spaniens und Gründerin des Vereins „Marías por María“ (2010) wegen Drogenhandels (laut spanischem Recht ein „Delikt gegen die öffentliche Gesundheit“) zu neun Monaten Haft. Zudem muss sie eine Strafe von 10.000 Euro bezahlen.
Die Staatsanwaltschaft forderte vier Jahre. De la Figuera, 76-jährige Cannabis-Aktivistin, die erste, die schon zur Franco-Diktatur (1939-1975) für eine Legalisierung eintrat, will gegen das Urteil berufen. Da sie unbescholten war bislang, muss sie nicht ins Gefängnis. Ihr Freispruch 1995 wegen Cannabis-Anbaus markierte eine Zäsur für die spanische Cannabis-Szene Das Gericht verurteilte auch zwei Mitglieder des Cannabis Social Clubs von de la Figuera, unter anderem der Vereins-Kassier. Auf ihrer bescheidenen Finca bei Alhaurín el Grande in Andalusien beschlagnahmte die Zivilgarde (span. Guardia Civil) bei einer Razzia ohne Durchsuchungsbefehl über 180 Cannabis-Pflanzen und 28 Schachteln mit Blüten, Netto-Gesamtgewicht von etwa acht Kilogramm. Ein klarer Verstoß gegen das Recht auf Privatsphäre, der vom Gericht zu Gunsten von de la Figuera gewertet wurde. Das Gericht sah jedoch die Zahl der Club-Mitglieder (200, allesamt Cannabis-Patienten, überwiegend Frauen) als zu hoch an, um eine kontrollierte Abgabe der Blüten im Vereinskontext zu gewährleisten – eine Grauzone im spanischen Recht, wo nun mit der linken Koalitionsregierung aus Sozialdemokraten und Linken („Unidas Podemos“, siehe grow! 1/2020) Bewegung in Richtung einer Regulierung und Freigabe kommt.
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